Eugène Joseph Lejeune

Eugène Joseph Lejeune

1818 - 1897 

«Galanterieszene»

Öl auf Leinwand 

signiert u. l. : "Eug. Lejeune"

Prov.: ehemals Privatsammlung USA

Maße: 29cm x 35cm


 

Ein schmachtender Jüngling hofiert zwei junge Damen, die ihm den Rücken zuwenden, die vordere Schönheit jedoch ist im Begriff, sich umzudrehen und sich dem Manne zuzuwenden, was die Aufmerksamkeit der Dame im Hintergrund erregt. Diese hält ein Blumenkörbchen, das man von geschlossener Seite sieht. Das bedeutet: Sie behält ihre Reize für sich. Die andre junge Frau trägt, im Gegensatz zu ihrer Begleiterin, Blumen im Haar und hält ein voll sichtbares Blumengewinde. Ihr rosa Übergewand steht offen, nur durch ein schmales Band, einer Art Senkel, zusammengehalten. Der Galan ist dabei, ihr ein kleines Geschenk zu machen, eine Art Kleinod, das sie offenbar geneigt ist, anzunehmen. und das lässt sein Ansinnen erfolgversprechend aussehen…

Lejeune praktiziert einen lebhaften Pinselstrich und realisiert damit einen exquisiten Kolorismus von Mauve über Rosa und Weiß zu Blau. 

Eine nostalgische Flirt-Szene nach den Regeln der Verführungskunst des 18. Jahrhunderts*, ein Lieblingsthema auch in der Malerei.


*: Welch große Rolle das spielte, kann man daran shen, dass die Sorbonne vom 22.-24. November 2007 eine Tagung zum Thema "Les formes de la séduction aux XVIIe et XVIIIe siècles" abgehalten hat (siehe: http://www.fabula.org/actualites/les-formes-de-la-seduction-aux-xviie-et-xviiie-siecles_20620.php)

 


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