Max Blondat
Max Blondat

Max Blondat

1879 Crain - 1926 ebendort

« Französisch-Italienische Allianz », 1916

Terrakotta
Signiert: « Max Blondat »
Maße:
46 cm x 40 cm x 25 cm

Die Zweifigurengruppe „Französisch-Italienische Allianz” entstand vor der Folie historischer Ereignisse und wurde für einen gewichtigen Anlass geschaffen, der sie in das Jahr 1916 datierbar macht. Gedacht war sie als imposanter Surtout de table. Als solcher schmückte die Gruppe die Gala-Tafel anlässlich des Besuches des italienischen Oberbefehlshabers und Marschall Graf Luigi Cardona, der 1916 nach Paris kam. Italien hatte sich im Vorfeld des Ersten Weltkrieg zunächst für die Seite der Mittelmächte entschieden, trat aber im Mai 1915 mit der Entente gegen Österreich-Ungarn und Deutschland in den Krieg ein. Damit stand Italien nun auf Seiten des Vereinigten Königreich, Russland und eben auch Frankreich. Diese neue Allianz Italiens ist Thema der Figurengruppe von Max Blondat, umgesetzt in einer figürlichen Komposition mit militärischen Attributen, allegorischen und mythologischen Einzelmotiven. Unter den Siegeskränzen auf dem getreppten Piedestal liegt zur Linken die kapitolinische Wölfin als Symbol für Italien, zur Rechten der gallische Hahn für Frankreich. Darüber inszenierte Blondat einen „Bruderkuss” zweier Putten, von denen der Linke mit dem Federhut für die italienische Infanterie steht, der rechte behelmte für das französische Heer.

Max Blondat gehört zu den französischen Bildhauern, die die Stilentwicklung der keimenden französischen Moderne, die Kunst der Art Nouveau bis hin zum Art Déco durchliefen. Blondat studierte ab 1892 an der École des Beaux-Arts in Paris. Nach seinem Abgang arbeitete er zunächst unter dem Pseudonym Henry, folgend unter seinem eigenen Namen. Blondat war auf vielen Gebieten der dekorativen Künste aktiv und schuf Pendulen, Surtouts de table, Schmuck, Supraporten, Ehren- und Militärpokale, dazu Monumental- und Kleinplastiken. Zu den ausführenden Unternehmen seiner Entwürfe und Modelle gehörten der Gießer Siot-Decauville und die Manufaktur Sèvres auf dem Gebiet des Biskuitporzellan. Seit 1896 beschickte Max Blondat regelmäßig die Salons des Artistes Francais.    

Literatur und Abb.:
Le sculpteur Max Blondat (1872 – 1925) du Modern Style à l´Art Déco, Musée Départemental de l´Oise, Beauvais, 1979, S. 20. 


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