Die Treue

Die Treue

Skupturengruppe in Marmor

Ignace & Joseph Broche
1741 - Paris - 1794 
1740 - Paris - nach 1807

Frankreich, um 1800

Maße: 39cm x 58cm x 24cm

Dies ist ein charakteristisches Beispiel für die Kunst der Brüder Broche, die jeder auch für sich einen hervorragenden Ruf als Bildhauer genossen. Typisch ist, dass sie keine Einzelfigur zeigen (die es allerdings gibt), sondern eine Gruppe. Es ist ein Knabe/Putto, der auf einem Rasenstück sitzt und seinen kleinen Hund (mit Halsband) dabei hat, mit dem er gerade spielt. Er zieht ihn ein wenig an den Ohren, was nicht unbedingt strafend gemeint sein muss. Das wird durch die auffällige Gruppierung nahe gelegt, da ja Tausend andere Varianten der dann weniger besonderen Zuordnung denkbar sind.
Hier ist das Motiv die „Treue“, die zwar wichtig ist, aber nicht zu den Kardinaltugenden zählt. Der Hund, der ja auch im Alltag durch sein Verhalten Treue verkörpert, ist in der abendländischen Kultur ein traditionelles Symboltier für diese bedeutende Sekundärtugend.
Solche allegorischen Darstellungen, hier in der Form der Personifikation, sind in der bildenden Kunst (auch in der Literatur seit dem Mittelalter) sehr häufig und eine beliebte Aufgabenstellung für Künstler.
Die Werke der Brüder Broche stehen stilistisch dem eine Generation älteren Zeitgenossen Etienne-Maurice Falconet (1716 - 1791) nahe (etwa dem „L’Amour menaçant“ im Louvre) Dieser gepflegte, klassische Stil mit seinem zurückhaltendem Realismus war weiland in Europa in der Skulptur überaus beliebt.

Literatur:

Romano Guardini: Tugenden. Meditationen über Gestalten sittlichen Lebens. Werkbund-Verlag, Würzburg 1963, S. 79-87.
Falconet à Sèvres. Katalog. Musée de Céramique à Sèvres. 11/2001 – 02/2002. Paris 2001.
Provenienz: Privatsammlung


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