Jacques Sébastien le Clerc Jacques Sébastien le Clerc

Jacques Sébastien le Clerc

1734 Paris 1785

Umkreis

Gemäldepaar
« Galante Szenen »

 Öl auf Holztafel

Maße: je 33 cm x 25,5 cm (o.R.)

Die Galanten Szenen sind die kleinere, intimere Variante der Fête champêtre, mit der sie viel es gemein haben. Sie verarbeiten Motive aus den gängigen Werken zur Liebeskunst der Zeit (und ihrer klassischen Vorbilder, etwa Ovids „Ars amatoria“) etwa die „Gefährlichen Liebschaften“ von Choderlos de la Clos, 1782, oder Werke von Claude-Prosper Jolyot de Crébillon (1707-77), Jean-Baptiste Louvet de Couvray (1760-97), Nicolas Edme Restif de la Bretonne (1734-1806). Motive aus Literatur und Leben kommen in solchen intimen Szenen zusammen, die fast immer darum kreisen, dass ein Mann versucht, eine Dame für sich zu gewinnen. Mit ausladender Geste spricht der Kavalier zur Dame, was seine großen Versprechungen versinnbildlicht, aber nicht immer ist den Bemühungen bekanntlich Erfolg beschieden: Auch wenn der Herr sich der Dame zu Füßen wirft kann er doch auch abgewiesen werden. 

Beide Bilder aus dem Umkreis des Jacques Sébastien Le Clerc, unzweifelhaft als Pendants angelegt, was die Komposition der Bilder beweist. Kompositorisch beziehen sich beide Bilder nämlich aufeinander. 

Beide sind auch sonst ähnlich angelegt: An Rand ein Architekturmotiv, im Goldenen Schnitt der Blick in die Weite, die Gruppe im Vordergrund jeweils mit einer Dame in silberglänzendem Satinkleid. Auch das wiederholte Vorkommen zwieselnder Bäume ist ein Hinweis auf die Pendant-Eigenschaft. Und hat Bedeutung: Hier wird das Thema des „Paares“ symbolisiert.

 

Literatur:

Elke Clauss: Liebeskunst. Untersuchungen zum Liebesbrief im 18. Jahrhundert. Metzler Hertzbergs bearbeitet von Franz Burger. Heimeran Verlag. München 1959

Verlag, Stuttgart 1993

Publius Ovidius Naso: Liebeskunst (Ars amatoria). Nach der Übersetzung Wilhelm 

 

 

 

 

 


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