Serie von vier Fauteuils – Louis XV Sessel

Serie von vier Fauteuils – Louis XV Sessel

Frankreich, um 1750

Buchenholz, geschnitzt, mit alter Fassung
Maße: Höhe 98 cm x Breite 68 cm x Tiefe 69 cm

1750 war noch die Zeit vor dem Aufkommen des (Neo-)Klassizismus. Der Stil LouisXV regierte ungebrochen, geradezu konkurrenzlos, und strahlte auch über die Grenzen Frankreichs hinaus. Aus dieser Zeit stammen die vier Buchenholzsessel (Buche ist ein strapazierfähiges Hartholz), deren alte Fassung noch erhalten ist. Sie haben Armlehnen, was vor allem den Komfort dient, aber auch ein hervorhebendes Merkmal sein kann, vor allem, wenn das Sitzmöbel zusammen mit ähnlichen solchen gruppiert wird, die keine Armlehnen haben.

 

Solche Sessel wurden weniger bei der Einnahme von Mahlzeiten aufgestellt als vielmehr zur Konversation im Salon, wo man sie locker um kleinere Tische gruppieren konnte, um gemeinsam Kaffee, Tee oder Kakao zu trinken oder auch um Karten zu spielen. Sessel mit Armlehnen waren für Damen mit Reifröcken (Vertugadin) ungeeignet, diese saßen eher auf Stühlen ohne Armlehnen oder auf so genannten Tabourets (Hocker); bei Hofe war es jedoch eine besondere Ehre, auf einem Tabouret Platz nehmen zu dürfen.

 

Ihre Gestaltung ist von jenem Typ, der auch in England Thomas Chippendale beeinflusst hat, der, zusammen mit Matthias Lock zu den erste gehörte, der Rokoko-Einflüsse aufnahm. In Deutschland war das Abraham Roentgen (1711-1793). Obwohl von solchen Sitzmöbeln viele angefertigt wurden, haben vergleichsweise wenige Stücke – vor allem solche in originaler Fassung – überlebt. Vor allem haben wenige Gruppen überlebt, man findet in der Regel eher Einzelstücke. Das macht diese Vierergruppe zu etwas Besonderem.

 

 

 


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