Paar Konsolen Paar Konsolen
Paar KonsolenPaar Konsolen

Paar Konsolen

Frankreich, um 1740

Lindenholz, geschnitzt mit alter Vergoldung
originale Platte in „Brèche d´Alep”
Maße:
81 cm x 73 cm x 37 cm

 

 

 

Konsolen gehörten weiland zu den beliebtesten Kleinmöbeln, weil in den im Vergleich zu heute meist weitläufigeren Räumlichkeiten überall der Bedarf an Abstellflächen bestand. Durch ihre Funktionelle Bescheidenheit ergab sich aber oft der Drang nach Höherem, also zu luxurierender Gestaltung, wofür dieses Konsolenpaar aus geschnitztem und vergoldetem Lindenholz ein hervorragendes Beispiel ist.

Vergoldetes Holz rückt das Natürliche durch Veredelung in einen anderen Wahrnehmungs-Bereich, in dem dekoratives sowie wertvolles und prestigeträchtiges Aussehen, in manchen Zusammenhängen vor allem mit großer Bedeutung  für Kulthandlungen und Religion, eine wichtige Rolle spielen. 

Die Konsolen sind abgedeckt mit originalen Platten im so genannten „Brèche d’Alep“, einer Bezeichnung für eine bestimmte Art von Marmor (Brèche von ital. „breccia“, etwa: Schotter). Brèche-Marmor gibt es in vier Haupt-Varianten, dem Brèche de Medous, dem Brèche d’alep, dem Brèche de Saint-Maximin und dem eher gelblichen Brèche de Benou. Durch die vielen größeren Bestandteile besonders des Brèche d’Alep ergeben sich lebhafte Muster im Stein, der das Material zu einem der beliebtesten im 18. Jahrhundert machte. So findet er sich beispielsweise im Grand Trianon in Versailles und im Château de Chantilly.

Stilistisch sind die Konsolen volles Rokoko, wobei die Dekorationselemente den Fluss der Linien ablenken und unterbrechen, um das Auge zu verlangsamen und so die Kunst-Schönheit und die Virtuosität des Werkes zu verdeutlichen.

 

Literatur: 

Jacques Dubarry de Lassalle, Identification des marbres, Editions Vial, Dourdan 2000

Marmi antichi, De Luca editori d’arte, Rom 1997

 


  Abbildung vergrößern