Rokoko-Spiegelpaar

Rokoko-Spiegelpaar

Lindenholz fein geschnitzt, floral und durchbrochen, polychromiert und teilvergoldet, originale Fassung

Bayreuth, um 1750

Provenienz: Sammlung Fischer-Böhler

Eine typische Rokoko-­‐Arbeit, deren Gesamtform an Meeresschnecken erinnert, woher sie auch wohl ursprünglich inspiriert sind (z. B. von der Herkuleskeule, Bolinus brandaris, einer Purpurschnecke). Solche kleinen Spiegel hingen im Haus verteilt, oft auch paarweise, weil sie zur schnellen Überprüfung des Aussehens für überall da, gedacht waren, wo man es als nötig erachtete, also fast überall. Peinlichkeiten waren zu vermeiden. Es musste alles richtig sitzen.

Die Schnitzarbeit ist , besonders bei den großen gefüllten Rosen, überaus fein ausgeführt und die weißgrundige farbige Fassung und die Vergoldung erinnern an die Konsole aus der gleichen Zeit, die mit der Markgräfin Wilhelmine in Verbindung gebracht wird.
So wie die Schneckenform auf das Tierreich verweist, erinnert die florale Zier an die Pflanzen, die beiden damals bekannten Lebensbereiche. Letztlich also auf die gesamte Schöpfung, in dessen Zentrum dann der Mensch steht (Spiegelbild).


 


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