Solche Kommoden gehörten zu den gefragtesten Stücken. Sie verbinden hohe ästhetische Ansprüche mit praktischen Elementen: Als Aufbewahrungsmöbel universell verwendbar, waren sie in der Handhabung flexibler als ein großer Schrank. Martin Ohneberg, um 1738/40 geboren und Meister seit 1773 (Todesdatum unbekannt), arbeitete für eine große Zahl von zu seiner Zeit sehr erfolgreichen Händlern. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine gewisse Sanftheit und Delikatesse aus, sowohl im Louis-XV-Stil als auch im Übergangsstil. Die Marmorplatte in Brèche d'Alep , bildet den Schwüngen des Möbels folgenden, farblich passenden Abschluss zum allseitig elegant gebauchten Korpus, der mit gravierter und zum Teil kolorierter Marketerie versehen ist. Zeittypisch die rokokohaften, vergoldeten Beschläge, die ein heiteres und spielerisches Gestaltungs-Element darstellen. Die Blumen-Marketerie, eine Art "peinture en bois" zeigt einen großen, leichten und lockeren Strauß mit einer Schleife. Ein unaufdringliches, aber hochelegantes, sinnliches Möbel.