Cartell-Uhr
Cartell-Uhr

Cartell-Uhr

Bronze feuervergoldet und teilweise ziseliert

Frankreich Epoche LOUIS XV

signiertes Uhrwerk und Ziffernblatt:  

« Charles Baltasar à Paris »

Maße: Höhe 44 cm, Breite 26 cm

 

Geschweifte Volutenform mit Floral- und Blattdekor, Emailzifferblatt.

Gleich wie Zeitmesser gestaltet sind, sie alle teilen sich die Faszination des Versuches, die flüchtigste der Dimensionen in den Griff zu bekommen. Die Cartell-Uhr (auch: Cartel-Uhr) heißt nach dem „cartel“, womit im Französischen eine dekorierte Kartusche verstanden wird.

Cartell-Uhren waren im Ancien Régime und auch danach sehr beliebt und wurden in der Zeit von um 1730 bis ins 19. Jahrhundert, in geringen Stückzahlen bis in die Zeit zwischen 1920 und 1930 hergestellt.

Eine Cartell-Uhr ist eine federgetriebene Wanduhr, und ihr kartuschenartiges Gehäuse, zumeist aus feuervergoldeter Bronze, zeigt sich häufig im Rokoko-Dekor. Ihre Glanzzeit erlebte sie in der Epoche von Louis XV, in der sehr flamboyante und spektakuläre Uhren gebaut wurden, in der Louis XVI-Zeit hält schon der Klassizismus Einzug ins Dekor.

Spätere Cartell-Uhren sind allerdings eher einfach hergestellt worden, aus Holz statt Bronze und mit einfacher Blattgoldauflage (Österreich, Schweiz, Schweden).

Die Kunstsammlungen Dresden besitzen eine Cartell-Uhr aus der Zeit um 1775 (Le Roy, Charles
Osmond, Robert
Barbezat, Elie
Paris). Sie ist also ein Jahr nach dem Tod des Roi „Bien-Aimé“ entstanden und zeigt im Dekor schon klassizistische Elemente. Die von uns angebotene Uhr hingegen ist früheren Datums und hat schon den Fortschritt vom Knorpelstil zur beschwingten Rocaille vollzogen. Entstanden ist sie wohl zwischen 1740 und 1760.


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